Festivalbericht – Rock Hard – Gelsenkirchen – Amphitheater – 7.-9.6.2019

 

(A.M. / M.D.) Am Freitag ging es nach Feierabend so schnell wie möglich zum Rock Hard Festival nach Gelsenkirchen. Seit Wochen freuten wir und darauf mit knapp 7000 weiteren Fans zu feiern. Das Festival ist für viele eins der ersten Open Airs des Jahres und läutet die Saison immer richtig ein.

 

Wie erwartet waren die ersten Fans schon zuvor angereist und hatten mindestens schon eine Nacht dort verbracht um sich entsprechend einzustimmen. Die Campingtickets sind immer sehr schnell vergriffen. Ähnliches gilt für den Campingbereich, der mit dem Auto befahren werden darf. Hier sieht man seit Jahren die gleichen Gesichter, Autos, Camper, Anhänger, Kleinbusse und LKWs, die schon irgendwie ihre Stammplätze zu haben scheinen.

 

So oder so, der Mensch ist dann doch wohl ein Gewohnheitstier. Und demzufolge spielt der immer sehr ähnliche Aufbau der einzelnen Buden und Stände eigentlich jedem in die Karten. Hier sei der Whiskeystand, die diversen Verkaufsstände unterschiedlicher Accessoires, die Verpflegungstrucks und -buden gemeint. Aber auch Werbestände von Pueblo und Radio Bob waren zu finden. Hier wurden mit kostenfreien „Rocksäcken“, Feuerzeugen, Ohropax, Flaschenöffnern usw. die Wünsche der Rockmusikfans quasi von den Augen abgelesen. Und auch das Rahmenprogramm mit Lesungen u.ä. fand wie gewohnt auf der zusätzlich aufgebauten Bühne statt.

 

Das Theater an sich ist durch den Bau natürlich ebenfalls grandios. Es bietet Platz und die Bühne ist von eigentlich jeder Stelle aus mehr als gut zu sehen. So ist es dann auch möglich sich Bands anzuschauen, während man auf ein Selfie und einen Smalltalk mit seiner Lieblingsband während der Autogrammstunde wartet. Diese waren auch in diesem Jahr mehr als gut organisiert und freuten sich großer Beliebtheit. Und musikalisch bot das Festival wie erwartet jede Menge guten Rock, auch wenn das Line Up zuvor schon heiß diskutiert wurde. 21 Bands feierten mit ihren Fans das Rock Hard Festival 2019.

 

Am Freitag eröffneten „Vulture“ und ihnen folgte „Chapel Of Disease“. Diese bekamen mit Sätzen wie „Für mich schon fast die beste Band des Tages“ mehr als positives Feedback aus Publikumsreihen. „The Idiots“ legten dann mit ihrem ordentlich klassischen Punk Rock der 80 er Jahre nach. Sänger Hannes ließ sich zudem zum Croudsurfen während des Gigs annimieren. „Tygers Of Pan Tang“ brachten dann, nach anfänglichem Regen während ihres Sets, die Sonne zurück und die Leute gingen ordentlich mit. Rockig und mit neuer Show ging es dann mit „Lizzy Borden“ weiter, bevor der Headliner des Tages „Watain“ die Bühne mit Fakeln betrat. Ihr 1,5 stündiger Gig motivierte viele Fans sich zuvor blutig zu schminken und die Stimmung so entsprechend zu unterstützen. Nach diesem ersten offiziellen Festivaltag folgten eine mehr oder weniger ruhige Nacht. Wer mochte konnte noch die After Show Party genießen oder im großen Party Zelt weiterfeiern.

Morgens gab es dann ein gutes Frühstück zur Stärkung. Leider ist das fußläufig zu erreichende Freibad mittlerweile komplett geschlossen und das Hallenbad hat an Feiertagen nicht ganz eindeutige Öffnungszeiten. Aber das Veranstaltungsteam hat dies Problem schon vor einigen Jahren erkannt und Duschcontainer auf den Campingplätzen aufgestellt, so dass auch der morgendlichen Dusche zum Wachwerden nichts mehr im Wege steht bzw. stand.

 

Der Einlass am Samstag gegen Mittag verlief mehr als entspannt. Das Team war auf Zack und alles lief problemlos und schnell. Und so freuten sich „Tyler Leads“, als sie pünktlich um 12.30 Uhr mit ihrem rockigen Gig zum Head Bangen begannen, über ein schon recht gut gefülltes Gelände. Hierfür bedankten sie sich auch und gaben richtig Gas. Zu Beginn des Sets der Isländer „The Vintage Caravan“ kam dann auch mal kurz die Sonne bei diesem insgesamt doch sehr wolkigen und kühlen Tag durch. Ihr oldstyle Rock mit klaren Riffs begeisterte. „Carnivore A.D.“ schlossen sich an. Ihre Songs waren und sind eher dem NY Hardcore zuzuordnen und mit ordentlich dunklem Druck versehen. Melodischer folgte dann „Heir Apparent“. Diese Band überzeugte mich persönlich sehr. Besonders die tolle Keyboardarbeit mit punktierten Songlinien setzte Akzente. Als Abschluss ihrer Europatour betraten dann „Symphony X“ die Bühne. Allein ihr Intro mit Orgel, wie in der Kirche, zog schon alle in ihren Bann. Wegen technischen Problemen verzögerte sich der Beginn von „Skid Row“ um rund 10 Minuten. Aber dies sollte der Stimmung keinen Abbruch tun. Mit dem Intro „Blitzkrieg Bob“ von den „Ramones“ und Andy Brings im Pressegraben heizten sie weiter ein. Hinzu kamen, aufgrund von Regen und Sonne, ein doppelter Regenbogen, der die Aufmerksamkeit für einen Moment teilte. Aber das Croudsurfen und vor Freude und Übermut fliegende Becher waren dennoch nicht wegzudenken. So ging es auch bei „Cannibal Corpse“ weiter. Ihr Gig verkürzte sich ebenfalls, wohl zum Leiden vieler Grunting-Fans. Als Headliner an diesem Abend spielten „Gamma Ray“ dann ein 1,5 stündiges Set. Seit drei Jahren war es ihre erste Show und die war der absolute Wahnsinn. Das Publikum ging bei jedem Song mit und die Gitarrensoli von Kai Hansen überzeugten zusätzlich. So ging dann auch dieser Festivaltag dem Ende entgegen. Zumindest war es für den offiziellen Teil so. Die After Show Partys und eigenen Pavillionrunden fanden natürlich auch an diesem Abend und in dieser Nacht statt.

 

Ein wenig verschlafene und müde Gesichter konnten wir am eher ruhigen und sonnigen Sonntagmorgen sehen. Demnach waren besonders die Schattenplätze vor der Bühne alle gut gefüllt, als „The Spirit“ um 12 Uhr den letzten Festivaltag eröffneten. Ihr Deathmetal zeichnet sich, so finde ich zumindest, durch gut zu verstehende Gruntingtexte aus. „Zodiac“ aus Münster kamen als nächstes auf die Bühne. Sie waren relativ kurzfristig eingesprungen. Ihr Heavy Blues begeisterte ebenfalls. Mit teilweise sehr dramatischem Gesang folgten „Visigoth“, bevor es komplett instrumental mit „Long Distance Calling“ weiterging. Hier waren und sind die Instrumentenlinien hart, brettig, teilweise sehr experimentell, aber insgesamt durch und durch rockig. Mir persönlich fehlte und fehlt allerdings der Gesang dann doch, um die Songs vollständig klingen zu lassen. Aber Musik ist ja zum Glück eine Kunst und individuelle Geschmackssache. Ihnen folgte „Fifth Angel“. Sie spielten und spielen sehr druckvollen Hard Rock und Metal, stilistisch aus der frühen Phase und den 70er und 80er Jahren. Mit weiterem oldstyle Heavy Metal und einer tollen Bühnenshow ging es dann mit „Magnum“ weiter, bevor „Possessed“ ihren Gig hatten. Hier zeigte sich erneut, dass eine große Stimmgewalt und ein Volumen auch im Sitzen (leider im Rolli) möglich ist. Als Abschluss des diesjährigen Rock Hard Festivals betraten dann „Anthrax“ für ihren 1,5 Stunden Auftritt um 21.30 Uhr die Bühne und das Publikum gehörte voll und ganz ihnen. Die Show war der absolute Wahnsinn und nach drei Tagen aktivem Festival trieb es eigentlich jeden nochmal an ordentlich Gas zu geben und die letzten Minuten voll und ganz zu genießen und aufzusaugen.

 

Demnach bleibt uns eigentlich nur noch „DANKE“ zu sagen und „Rock Hard“!!!

 

Bis hoffentlich zum nächsten Jahr vom 29. bis 31. Mai!

 

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