Nachbericht: Bang Your Head Festival / Balingen 2019
Steel Panther
(M.D. / A.M.) Am Mittwoch begrüßte uns Balingen nach einer wie gewohnt staureichen Anfahrt schön sonnig. Die letzten Vorbereitungen für das „Bang Your Head Festival 2019“ liefen auf Hochtouren. Und auch für die Warm-Up Show am Abend war fast alles bereit. Diese fand in der Messehalle ab 19 Uhr statt. Geplant waren mit „Endlevel“, „Warkings“, „Grave Digger“, „Beatle Beast“ und „Sons Of Seasons“ als Ersatz sieben Stunden volle und satte Musik. Trotz zusätzlichen 35E Eintritt war die Show gut besucht. „Endlevel“ eröffneten und heizten schon ordentlich ein. Und so ging es bei „Warkings“ auch weiter. Die Band gab alles und vollen Einsatz. „Grave Digger“ zeigten dann wie erwartet ebenfalls eine gute Show. Bei „Beattle Beast“ explodierte die Stimmung dann und der Gig war absolut empfehlenswert. Den Abschluss der Warm-Up-Party machten die „Sons Of Seasons“.
Der Donnerstag begann wettertechnisch kühl und bewölkt und bereits beim Opener des „Bang Your Head“ Open Airs „Stormwarrior“ um 11.30 Uhr fielen die ersten Regentropfen des Tages herunter. Dies tat der Lust der Jungs auf der Bühne zu sein jedoch keinen Abbruch. Da Basser und Drummer nach teilweise zehn Jahren wieder zurück waren bzw. sind, spielten sie „nur alte Scheiße“ und feierten mit den Fans, die es bereits auf das Gelände und vor die Bühne geschafft hatten. Melodischer und langsamer ging es dann mit „Sorcerer“ weiter, bevor „Audrey Horne“ rockig mit Headbangen weiter Action auf die Bühne brachten. Hier genoss ebenfalls jeder Künstler die Show und seine Solomomente im Vordergrund. Dem Regen trotzen auch „Brainstorm“, die wie gewohnt einen druckvollen Gig ablieferten.
Danach folgten „The Night Flight Orchestra“. Mit den pink gekleideten Flugbegleiterinnen samt lila Flugzeugtelefon boten sie nicht nur was für die Ohren, sondern auch was für die Augen. Danach ging es Schlag auf Schlag weiter. Während draußen „Dream Evil“ im Tausch mit „Hardcore Superstar“ mit ordentlich Bass rockten, begann drinnen nach den Autogrammstunden „I´ll Be Damned“ mit ihrer Show, an der sie selbst nicht minder Spaß hatten, als die leider doch noch relativ wenig anwesenden Fans. Dies war wahrscheinlich auch dem Wetter zu schulden, denn die Sonne wagte sich kurz vorher doch nochmal kräftig zu scheinen. Mit ordentlich viel Trash und Speed folgten drinnen „Keep Of Kalessin“ und draußen „Soulfly“. Erstere freuten sich endlich wieder einen Drummer gefunden zu haben, der so schnell spielen konnte und kann und zweitere begeisterten die Fans mit ausgiebigen Gitarrenmelodien. „Hardcore Superstars“ begrüßten ihre Fans dann endlich voller Freude in der Halle. Nach diversen Anlaufschwierigkeiten beim Flug bzw. am Flughafen mit der Fluggesellschaft sollte das Glück aber dennoch nicht von langer Dauer sein. Trotz allen Einsatzes und einem Höchstmaß an professioneller Spontanität mussten sie ihren Gig nach drei grandiosen Songs abbrechen, da das Equipement versagte. Wir können dies einfach nur mit „mehr als schade“ kommentieren. Mit dem Headliner des Tages „Michael Schenker Fest“ mit entsprechendem Classic Rock endete das Open Air Line-Up des ersten Festivaltages würdig. In der Halle ging es allerdings noch mit „Venom Inc.“ hart und mit „Visions Of Atlantis“ samt klassischen Orchester als Begleitung und diversen Pyros weiter, bevor der erste Festivaltag sich dem Ende neigte.
Als „Traitor“ das Open Air „Bang Your Head Festival 2019“ am nächsten Festivaltag, dem Freitag, hart und kräftig eröffneten, wirkte es fast so, als würden sie gegen den Regen anschreien. Und dies war dann auch phasenweise erfolgreich. Ebenso konnten die Fans, die es bereits vor die Bühne geschafft hatten, die Niederländer „Picture“ mit ihrem Oldschool Heavy Metal halbwegs trocken genießen.
Mit ordentlich Speed ging es dann mit den Schweden „Enforcer“ weiter, bevor die Ungarn „Ektomorf“ mit Trash und Hardcore Einflüssen folgten. Bei ihnen feierten die Fans mit Bierduschen dann auch endlich in der Sonne, die sich schrittweise vorwagte. Die Finnen „Beast in Black“ sorgten dann mit ihrem Power Metal Set weiter für gute Stimmung und heizten dem Publikum weiter ein. So begrüßten „Cirith Ungol“ eine feierfreudige Schar, so dass auch die kurze Unterbrechung wegen des heftigen Wetters keinen Abbruch tat. Allerdings verzögerte sich genau wegen des Starkregens der Beginn von „Dust Bolt“ in der Halle nach den Autogrammstunden. Deshalb mussten die Trash Metaller nochmal eine Schüppe Tempo drauflegen, sofern das überhaupt möglich war bzw. ist. Bei Sonnenschein spielten dann die Schweden „Dark Tranquillity“ richtig guten Melodic Trash Metal und auch in der Halle ging es mit „Evergrey“ progressiv mit einigen Synthies (Keyboards) weiter. Während drinnen düster „Attic“ folgten, spielten „Krokus“ draußen klassisch oldschool rockig. Sie heizten für den Headliner des Tages „Steel Panther“ ordentlich weiter ein. Dieser freute sich über die begeisterte Menge, auch wenn es zuvor nochmal mehr als heftig geschüttet hatte. Aber die Fans trotzten jedem Wetter und gemeinsam wurde das Open Air des zweiten Festivaltages freudig beendet. In der trockenen Halle beendeten „Exhorder“ und „Mantar“ den Tag mit richtig Speed und trümmerten gekonnt passend auf ihre Instrumente.
Der letzte „Bang Your Head“ Festivaltag in diesem Jahr begann zur Freude aller erstmal trocken und dies sollte auch so bleiben. Die Schweden „Screamer“ rockten ordentlich und hatten auch schon einige Fans mehr vor der Bühne als der Opener des Vortages. Generell war das ganze Gelände schon besser gefüllt. Ihnen folgten „Ram“, die weiter einheizten. So freuten sich „Flotsam & Jetsam“, die in diesem Jahr erstmalig auf der Hauptbühne spielten, über eine entsprechend gute Stimmung und auch „Armored Saint“ rockten hart. Ihnen folgten „Candelmass“, bevor die Erde für und bei „Metal Church“ quasi bebte. In der Halle hatten „Kickin Valentina“ ihr Bang Your Head Festival Debut. Und dies war wahrlich nicht von schlechten Eltern. Die Jungs waren perfekt aufeinander eingespielt und so konnte der neue Sänger auch problemlos die Bühne verlassen und auf der Absperrung direkt am Publikum und ihren Fans rumturnen und Spaß haben.
Danach ging es hart mit „Omnium Gatherum“ weiter. Sie gaben richtig Gas und der Schweiß flog schon beim dritten Lied in die feiernde Menge. Kurz darauf begannen „Skid Row“ ihr Set auf der Hauptbühne. Sie genossen ihre Show genauso wie die Fans und heizten für den Headliner des Tages „Avantasia“ weiter ein. Dieser kam bei der Menge wie erwartet gut an und legte einen mehr als ordentlichen Gig ab. Anschließend betrat Veranstalter „Horst“ gemeinsam mit seiner Tochter die Open Air Bühne. Wie in jedem Jahr bedankte er sich bei den Fans, den Musikern und seinem Team. Letztere hatten in diesem Jahr alleine schon durch die Wetterbedingungen einiges zu tun und meistern dies mit Bravour. Zudem gab Horst schon ein paar Infos für das „Bang Your Head Festival 2020“. Einige Bands seien schon bekannt, alle weiteren Wunschkandidaten bereits angefragt und auch Gespräche mit „Hardcore Superstar“ und „Kickin Valentina“ hätten bereits stattgefunden, um sie auf einem „besseren“ Slot spielen zu lassen, so Horst. Während er diese Infos parallel zum Abschlussfeuerwerk verriet, ging da Festival in der Halle noch weiter. Den Death Metallern „Tribulation“ folgte die norwegische Viking-Metal-Band „Einherjer“. Und als absolut krönenden Abschluss dieses tollen Festivals spielte „Ross The Boss“. Sein Set war wie erwartet erstklassig und begeisterte in jeder Sekunde. Obwohl die meisten ja nach drei Tagen Festival plus den entsprechenden Vorbereitungen dann irgendwann müde sind, tobte die Halle bei „Ross The Boss“ nochmal richtig und feierte den letzten Gig des „Bang Your Head Festivals 2019“ mit aller Kraft und voller Power. Und auch hier kam „Horst“ noch einmal auf die Bühne und feierte mit.
So ging dann auch dieses Festival wieder einmal viel zu schnell vorbei und trotz drei Tagen Zeit blieb einem doch viel zu wenig Zeit. Denn neben der Musik gab es ja auch immer jede Menge anderes. Hier sei zum Beispiel das Durchstöbern in der „Metalbörse“ im Zelt oder auch bei den einzelnen Verkaufsständen (Shirts, Pins, Aufnäher, Mützen, Tücher, Sonnenbrillen, Hosen, Röcke, CDs,…) auf dem Gelände gemeint. Aber auch das Suchen nach genau dem Festivalshirt benötigte seine Zeit, denn immerhin galt es zwischen verschieden farblichen Angeboten auszuwählen. Wer wollte, konnte natürlich auch wieder durch die „alten“ Shirts und Hoddies der vergangenen Jahre stöbern, um dort sein Schnäppchen zu ergattern. Und auch das Essen brauchte seine Zeit. Immerhin stand einiges Unterschiedliche zur Auswahl. Mochte ich lieber klassisch Gegrilltes, oder lieber Fisch oder schrie mein Magen nach Käsespätzle, Döner oder Pizza? Oder sollte ich meinen Zuckerhaushalt mit Crêpe aufbessern und mir zudem noch Koffein in Form von Kaffee gönnen um wach und fit zu werden? Und dann war da ja auch immer noch das Thema Camping. Die Plätze waren unterschiedlich weit entfernt, jedoch war jeder durch den Shuttle Bus gut vom Festivalgelände zu erreichen. Und auch die Hygiene sollte natürlich nicht zu kurz kommen. Hier stand neben den mobilen Duschen auf den Campingplätzen auch noch das Freibad zur Verfügung. Und an beiden Orten konnte man sich nach der morgendlichen Dusche auch Frühstück gönnen, wenn man nicht gerade mit einen Luxuscamper unterwegs war, der einen völlig autonom werden ließ.
So oder so, drei Tage „Bang Your Head“ Festival plus Warm-Up Show am Vorabend gingen irgendwie immer viel zu schnell zu Ende und wehmütig blickten wir zurück und voller Vorfreude sehnen wir nun das „Bang Your Head Festival 2020“ herbei.
Krokus
Vielen Dank an alle fleißigen Hände, die jedes Jahr aufs Neue wieder ihr Bestes geben. Wir wissen alle, dass eure Arbeit eigentlich unbezahlbar ist.