Review: KERRY KING - FROM HELL I RISE (REIGNING PHOENIX RECORDS, 17.04.2024 [46:34min])

 

(F.B.) Kurz nach Ankündigung zum Release seines ersten Solo-Albums gab es die überraschenden News von der Slayer-Reunion, zumindest für ein paar ausgesuchte Gigs und Festivals. Marketing Gag oder ernstgemeinte Annäherung? Vielleicht auch nur das große Abkassieren, Wer weiß…egal. Zurück zum Dreizehn-Song starken Langspieler, zu demsich Kerry noch folgende illustre Mitstreiter ins Studio holte. Als da wären, an der Gitarre Phil Demmel (ex-Machine Head), am Bass Kyle Sanders (Hellyeah), an der Schießbude Paul Bostaph, der ja schon beim letzten Slayer Line-Up die Felle bearbeitete und Sänger Mark Osegueda (Death Angel). Warum der Herr King die beiden bereits auf dem Slayer Album "Repentless" vertretenen Songs „Rage“ und Titeltrack „From Hell I Rise“ auf sein Solo-Werk packt, entzieht sich meiner Kenntnis. Nicht das die Tunes etwa schlecht wären, aber warum die Zweitverwurstung? Ideenmangel? Auch egal.

Wie nicht anders zu erwarten, steckt in der Veröffentlichung natürlich auch viel Slayer drin, und zwar Sound-technisch aus fast allen Schaffensphasen. Und das ballert schon ordentlich. Alles, was Kerry und Slayer über Dekaden so auszeichnete findet sich hier ein; Fetter Thrash Metal, Klassische Punk Elemente, schneller Hardcore-Punk und Old School Heavy Metal… OK, viel Heavy Metal. Entgegen ersten Befürchtungen bleibt die Überfrachtung von Gitarren-Soli weitgehendst Mangelware was der Hörbarkeit auf jeden Fall zuträglich ist, da die Tracks nicht unnötig zerlegt werden, nur weil sich der Künstler an den sechs Saiten mal so richtig selbst verwirklichen möchte. Hierzu gibt es ja genügend Beispiele anderer Gitarreros auf Solopfaden, wo das Ganze in ziemlicher Nervigkeit mündet. Stichwort Gitarren; Das Zusammenspiel von Phil und Kerry klappt hervorragend und ergänzt sich super. Der Bass setzt schöne Akzente und ist ein stabiler Treiber des Ganzen.

Das gilt ebenfalls für das rundum überzeugende Schlagzeug. Alles nun auf Slayer zu reduzieren, würde dem Werk nicht gerecht werden, hier gibt es wahrlich genügend Eigenständigkeit, alleine schon die schon teilweise an Tech-Trash angelegten Spielweisen setzen sich da ab. Das Gleiche gilt für die Vocals von Mark Osegueda, ohne aber zu sehr an seine Hauptband Death Angel zu erinnern. Allein mit „Tension“ und „Toxic“ hauen die Jungs mal so zwei richtig fette Highlights raus. Hammer Tunes! Wer hier allerdings große Innovationen oder besondere Originalität erwartet hat, bekommt stattdessen Arrangements in bewährter Old School Manier. Gefällt mir persönlich sehr gut und tritt auch mit ausreichend Wumms in den Allerwertesten. Allerdings bin ich aber auch ohne jeglichen Anspruch an die Scheibe rangegangen.

 

Fazit: Klasse Langspieler, der super durchrauscht, und dem man die ein bis zwei kleinen Schwächen eben mal so durchgehend lässt, weil der Rest einfach zu gut ist.

 

Für die „KERRY KING - FROM HELL I RISE” gibt´s von Promoportal-Germany und Crossfire 8.5 von 10 Punkten.

 

Tracklist:

Diablo

Where I Reign

Residue

Idle Hands

Trophies Of The Tyrant

Crucifixation

Tension

Everything I Hate About You

Toxic

Two Fists

Rage

Shrapnel

 

From Hell I Rise