Review – Ascheregen – Untot
Seit der Gründung der Band „Ascheregen“ im Jahr 2017 ist einiges passiert. Im Juni 2018 veröffentlichten sie das erste Video zur Single „Untot“. Im Winter folgten dann die Singles „Hey Christina“ und „Lass es raus“, welches es vorher bereits als Livevideo veröffentlicht wurde. Und nun freuen wir uns auf das Debutalbum „Untot“, welches am 15. Februar 2019 über „Pure Steel Underground Records“ erscheinen wird. Und dieses kommt mit umfangreichem und buntem Bookelt daher. Alle Texte sind enthalten und alle Bandmitglieder sind fotografisch festgehalten. Die Liebe zum Detail zeigt sich bereits im Cover des Albums, welches die zerstörte Stadt Pompei nach dem Vulkanausbruch des Vesuvs zeigt. Eine aus der Erde herausragende Hand mit dem Bandsymbol ist im Fokus der Darstellung. Zudem sind einige kleine Gimmicks zu einzelnen Songs zu entdecken.
Obwohl auch der Vorverkauf samt Reservierungen erst am 1. Februar startet, ist die Scheibe schon in aller Munde. Denn die drei bisher veröffentlichten Songs lassen es nicht zu die Band in eine stilistische Schublade zu stecken oder sie einem Genre zuzuordnen. Nachdem das Video von „Untot“ die Band in die Gothikschiene drückte, evtl auch durch die „Mephistoansprache“ im Intro oder die „Zombies“, hat „Lass es raus“ starke Punkanteile. Im Livevideo des Songs vom Papalala Festivals ist bereits der neue Drummer D. Schröder mit von der Partie. Und „Hey Christina“ lässt sich dann aber wieder keinem dieser beiden Stile zuordnen.
Kennzeichnend ist auf jeden Fall der deutschsprachige Gesang. Dieser hebt sich im Zusammenhang mit klassischem 80er Jahre Metal deutlich ab. Zudem hat die gesangliche Doppelspitze von Frontfrau Lilith Frost und Kaleun Cronos (Marc Debus - Promoportal-Germany) ihren ganz eigenen Charme und vor allem Stärke und Härte. Die Power der Stimmen und gleichzeitig die zum selbst denken anregenden Texte beeindrucken. Zudem hat sich die Band bewusst entschieden, wie welche Songs gesanglich interpretiert werden. Jeder Titel konnte quasi für sich entstehen und wachsen. Es sind neben den drei schon angesprochenen Titeln auch tiefe und düstere, schon fast drohend brüllende Songs auf der Scheibe zu finden. Hinzu kommen diverse Anspielungen in den Stücken „Argenteum Astrum“ (A.A., Aleister Crowley), „Rockgott“ (Ronnie James Dio) und „Schnell wie ein Hai“ (Homage an die frühen Jahre von Accept). Und auch eine kräftig rockige Ballade ist mit „Tod im Aschregen“ vertreten.
Die Gitarrenriffs und entsprechende Soli von A. Püschel, der ebenfalls schon bei „Hammerschmitt“ und „Asgard“ gespielt hat und auch bei anderen Projekten aktiv war, zeugen einfach von einem grandiosen Gefühl und einem professionellen handwerklichen Wissen und Können.
Weitere absolute Abwechslung bringt Keyboarder Daniel van Helsing. Er ist ebenfalls gelernter Musiker und setzt in jedem Song unterschiedliche Highlights. Dies sind diverse Intros und facettenreiche Zwischenspiele. Hier zeigt sich das enorme Gespür für die Musik und jeden einzelnen Titel. Und ganz nebenbei unterstützt Daniel van Helsing durch die BaVocals.
Insgesamt bleibt uns nur zu sagen, dass es sich lohnt sich ein eigenes Bild der Band „Ascheregen“ mit ihrem Debutalbum „Untot“ zu machen.
Tracklist:
1. Untot
2. Hey Christina
3. Lass es raus
4. Argenteum Astrum
5. Tod im Ascheregen
6. Hau ab
7. Wer bist du
8. Ascheregen
9. Schnell wie ein Hai
10. Verfolgungswahn
11. Depressiver Klon
12. Rockgott
13. Ich Bin Nicht