Konzertbericht: DIRKSCHNEIDER – Essigfabrik Köln (Support PALACE und ANVIL)

 

Es ist 19.10 Uhr in der Essigfabrik Köln, als PALACE die Bühne betritt. Die erste der drei Bands, die der mehr als gut gefüllten alten Fabrik heute Abend einheizen wird. Die Jungs drehen gut auf und bringen die Menge das erste Mal an diesem Abend zum Kochen. Ich kannte die Formation bisher nicht, kann aber sagen, dass ich sicherlich bald eines ihrer Alben mein eigen schimpfen werde. Solider guter Metal aus Deutschland (wegen dem die meisten Fans heute sowieso angereist sind).

 

Aus den Gesprächen um mich herum kann ich entnehmen, dass einige der Anwesenden längere Anfahrten nach Köln auf sich genommen haben, wie auch wir, die aus Frankfurt hergefunden haben. In wenigen Minuten folgt ANVIL, mit deren Frontmann „Lips“ wir bereits vor dem Auftritt von PALACE ein nettes Interview führen konnten. Wir bedanken uns dafür noch einmal mehr als herzlich für die gute Atmosphäre und die vielen Infos, die wir zu ANVIL und ihrer neuen Scheibe bekommen haben. Jetzt betreten die Kandier die Bühne und beginnen ihr Set mit „666“. So geht es weiter. Neben alten Songs folgen auch Stücke der neuen Scheibe, die sich in sich an die hervorragenden Stücke der älteren Alben nahtlos anschließen. Hier ist ANVIL wieder ein Stück Bandhistorie gelungen und der jetzige Bassist Formation Chris Robertson, der die Band seit 2014 verstärkt, stellt dabei eine echte Bereicherung dar. Kurz vor Ende des Gigs und dem legendären „Metal on Metal“ ballert der Schlagzeuger Robb Reiner noch ein tolles Drumsolo in die Menge, was die Fans zu Begeisterungsstürmen hinreist, wie die Vibratoreinlage an der Gitarre von Lips (alter Showgag….aber immer noch gut).

 

Es ist nun schon ein Erlebnis, wenn das Urgestein des deutschen Heavy-Metal Udo Dirkschneider die Bühne betritt. Ich fühle mich dann so, wie bei meinen ersten ACCEPT Konzerten auf deren Metal-Heart und Russian Roulett Touren, die ich damals besucht konnte. Der heutige Abend ist deshalb besonders hervorzuheben, weil Udo mit dem DIRKSCHNEIDER Projekt an diese alten Tage anknüpft und nur alte Accept Knaller zum Besten gibt….und es dauert nur wenige Riffs bis man sich in seine Jugend zurückversetzt fühlt (und so geht es hier einigen, wenn ich das Durchschnittsalter und die grauen oder fehlenden Haare um mich herum bemerke)

 

Das ACCEPT-Set von Dirkschneider hat auch einen Grund. Udo hat auf einer Pressekonferenz verlauten lassen, dass er mit dieser Tour mit seiner ACCEPT Vergangenheit abschließen möchte und zukünftig keine Songs seiner alten Band mehr zu spielen. Deshalb war es natürlich ein Grund mehr, sich diesen Abschied in der Essigfabrik anzuhören. Ein wenig wehmütig hat es mich schon gemacht, die Urstimme ACCEPTs mit den bekannten Songs das letzte Mal zu hören, aber man kann den Meister bei der Band U.D.O. ja weiterhin genießen. Aus der Historie von ACCEPT ist Udo jedenfalls nicht wegzudenken, auch wenn er mit dieser Zeit abschließen möchte, was man nach all den Querelen der damaligen Zeit auch verstehen kann.

 

Die Band brennt ein wahres Feuerwerk alter ACCEPT Songs ab und im Hintergrund rührt Udos Sohn Sven die Drums. Auch die restlichen Bandmitglieder Kasperi Heikkinen an der Gitarre, der besonders durch seine Solos besticht, Andrey Smirnov an der zweiten Gitarre und Fitty Wienhold am Bass geben alles, um die Stimmung weiter anzuheizen. Bei „Princess Of The Dawn“ und der ersten Zugabe „Metal Heart“ bricht das Dach der Halle fast ein, weil alle Anwesenden lautstark mitsingen. Die Stimmung ist bombastisch.

 

Wenn man die Gelegenheit hat sollte man sich noch eines der Konzerte der noch laufenden Tour geben, bei dem alleine DIRKSCHNEIDER über zwei Stunden spielt, und die Band und Udo feiern. Ein besonderes Add-On ist die Tatsache, dass die Jungs von ANVIL und PALACE Udo auf dieser Tour begleiten und den Saal vor DIRKSCHNEIDER ordentlich anheizen. Außerdem hat man mit ANVIL gleich noch einen zweiten Klassiker des Genres mitgeliefert.

 

Es bleibt nur noch eins zu sagen: „ROCK ON UDO“ – und das hoffentlich noch viele Jahre!!

 


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Mar 23, 2016 D-Bochum - Zeche
Mar 31, 2016 D-München - Backstage
Apr 01, 2016 D-Burglengenfeld - VAZ
Apr 02, 2016 D-Memmingen - Kaminwerk
Apr 03, 2016 CH-Pratteln - Z7
Apr 21, 2016 D-Hamburg - Markthalle
Apr 23, 2016 D-Geiselwind - Music Hall
Apr 24, 2016 D-Berlin - Postbahnhof