Rammstein – Gelsenkirchen 2019

 

Krach, Bumm, Zack und Woooooow…. Und ein bisschen Wumm, Poch, Wumm, Poch…

 

(D.N.) So in etwa hört es sich an, wenn 60000 Menschen der einzig wahren Pyroshow Ihre Aufmerksamkeit schenken, während Sie von einem großartig wummernden Bass, exakt dosiertem Schlagzeug, skurrilen Synthis und einer unverkennbaren rauen Stimme begleitet werden. Na, kommt Ihr drauf …. Sicherlich, aber wo fängt man bei einem solchen Konzert an und hört auf….

 

Rammstein in Gelsenkirchen, der Tour Auftakt und was für einer…  Achtung, für die wenigen, die jetzt nicht wissen möchten, wann es knallt und scheppert empfehle ich nicht weiter zu lesen, andernfalls, geht es weiter mit Zerstööööruuuunnnngggg.


Nach den heftigen Diskussionen im Netz bzgl. der Gangart unserer 6 Protagonisten, der wohl am meisten polarisierenden deutschen Band gab es im Vorfeld schon einige Gedanken die man sich hierzu gemacht hat. Ich kann hier alle beruhigen die Rammstein schon mehrmals gesehen haben, oder noch nie das Privileg genießen durften. Die Herren Lindemann, Kruspe, Landers, Riedel, Schneider und Lorenz, haben es nicht nur noch drauf, sondern knallen da nach dem Motto Feuer Frei durch die Arena, als gäbe es kein morgen mehr, kein weiteres Konzert, als müsste alles hier heute und jetzt gezeigt werden. Erwartung, klar groß… Rammstein, mehr als geliefert!

 

Der Auftakt nach Maß, Intromusik, die auch am Zeppelinfeld 1935 hätte erschallen können, verwiesen auf das wichtige Thema, welches Rammstein auch auf dem gleichnamigen Album forcieren.  Schneider geht ans Drums schaut sich um, sieht in die Menge, schaut auf seine Toms, ein kurzes grinsen, Sticks auf die Toms und BÄM, da explodiert die Bühne, na…. alle Wach.
Da geht es direkt los mit dem satten Drums des Songs, der neuen Platte, „Was ich liebe“ und endet direkt in Marschrichtung, links 2,3,4.

 
Banner lang, in Rot, ragen von der Monumentalen Bühne herunter und den einzelnen Soundstations im Stadion, die Gaderobe erinnert an die eines Generals, der nun im ambiente einer Volksverkündung das „Volk“ betört. Gekonnt inszenieren Rammstein hier Bilder das Deutschland vor langer Zeit geprägt haben. Mit „Zeig Dich“ wurde die Kulisse passend abgeschlossen indem die Kirche nochmal lyrisch in Frage gestellt wird.

 

Mit 9 von 11 Songs des neuen Albums unterstreichen Rammstein Ihr Werk und die Message, die es in die Herde tragen soll. Der Rest ist gespickt mit einer Art Best Of vorherigen Alben. Absolute Highlights stellten „Du Hast“ sowie „Deutschland“ dar, welches nicht nur mit Raketenwerfern und brennendem Stadion inszeniert wurden, sondern auch mit der Deutschland (Remix von Richard Z. Kruspe) Nummer, die absolut ungewohnt aber großartig dargestellt wurde. „Flake“ fährt mit DJ Set im Bühnenfahrstuhl nach oben und die Party geht los.


Nebelschwaden überziehen die Bühne mit einem Lichtfeuerwerk, bis Rammstein während der Dance /Rave Nummer in schwarzen Anzügen mit LED bestückt auf der Bühne eine Dance/Rave Performance abgegeben. Zugegeben, irritiert sahen wir uns alle an, aber der Eingänge Beat mit der dermaßen Skurrilen Performance, kann nur geliebt oder gehasst werden, ich für meinen Teil war begeistert, das Rammstein eben bis heute unerwartet in Aktion treten kann.

 
Ein Lichtspektakel ohnegleichen, welches hier in ca. 2 Stunden und 10 Minuten abgefeuert wurde, auch das habe ich bei den Berlinern schon anders erleben können. Über die Erwartungen hinaus rechtfertigen Rammstein hier die Ticketpreise mit einer brachialen Show, einer großartigen Bühne und guter Setlist daher.  Allen Kritikern zum trotz haben Sie es nicht noch drauf, sondern auch einfach nie verlernt, zu polarisieren, perfide gesellschaftliche Themen zur Schau zu stellen und musikalisch dabei zu überzeugen. Ein weiterer sehr sympathischer Eindruck wurde vermittelt, dass eben auch bei Rammstein nicht jeder Song glatt läuft und auch hier Gitarren mal nicht mehr funktionieren, sowie das Schlagzeug abhaut, der Bass im leeren ballert und Lindemann sich versucht da wieder zu fangen, was natürlich in kürzester Zeit gelingt. Solltet Ihr noch keine Karten haben empfehle ich über den FanSale von Eventim hier noch zu versuchen eines der Heißbegehrten Tickets abzugreifen, vielleicht habt Ihr ja Glück. Ich bin Happy da gewesen zu sein. Auch möchte ich weitere Überraschungen nicht vorwegnehmen, welche im Rahmen des Konzertes immer wieder überrascht haben. Hier möchte ich nur auf „Engel“ verweisen.


Es war der Wahnsinn und ich hoffe ihr konntet einen kleinen Eindruck vermittelt bekommen was dort abgerissen wurde.